Strafrecht zwischen Revolution und Republik

Im November 2018 jährte sich die Ausrufung der Republik zum einhundertsten Mal. Die Umbruchsphase war mit großen Hoffnungen verbunden, führte jedoch zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen und mündete in dementsprechenden Enttäuschungen. Obwohl die Phase zwischen der Novemberrevolution und der Etablierung der ersten deutschen Republik im Laufe des Jahres 1919 eine tiefe Zäsur markiert, ist sie bislang nur ausschnittsweise Gegenstand rechtshistorischer Forschung gewesen. Das gilt insbesondere für die Frage, ob und inwieweit in der Phase zwischen Revolution und Republik die Grundlagen für strafrechtliche Institutionen und Denkfiguren gelegt wurden, die die Weimarer Republik prägten und (in radikalisierter Form) bis in die NS-Zeit fortwirkten.

Publikation: Koch/Kubiciel/Löhnig (Hrsg.), Strafrecht zwischen Novemberrevolution und Weimarer Republik, Tübingen (Mohr Siebeck) 2020.